Die Produkt- und Prozessentwicklung ist gekennzeichnet durch immer kürzere Entwicklungszyklen. Dadurch wird eine
noch intensivere Verknüpfung der einzelnen Phasen im Produktlebenszyklus zwingend erforderlich.
In der Entwicklung rücken neben den zu entwerfenden Produkten auch die begleitenden Prozesse, Methoden und Werkzeuge
immer mehr in den Fokus. Wechselseitige Abhängigkeiten erhöhen dabei den Komplexitätsgrad. Dieses gilt auch für das
immer wieder auftretende Spannungsfeld zwischen Qualität, Kosten und Zeit. Ziel muss es daher sein, diese
unterschiedlichen Beziehungen bzw. Sichtweisen aufzuzeigen und zu beschreiben, um hieraus geeignete Maßnahmen und
Stellgrößen für eine effiziente und effektive Produktentwicklung ableiten zu können.
Durch eine bereichsübergreifende Denkweise, die im verstärkten Maße durch Informationstechnologien unterstützt wird,
lassen sich verschiedene Sichten der Produktentwicklung und der begleitenden Prozesse abbilden. Es ist notwendig,
die Ursache-Wirkungsbeziehungen nicht nur auf den direkt betroffenen oder den angrenzenden Phasen aufzuzeigen.
Vielmehr muss jederzeit eine Reflektion auf die unterschiedlichen Phasen des Produktlebenszyklus möglich sein.
Hierdurch lassen sich nicht nur Fehlentscheidungen bzw. -entwicklungen frühzeitig vermeiden, sondern es bieten sich
auch Chancen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz, nach deren Prinzipien zukunftsfähige
Produktentwicklungen ausgerichtet werden müssen.
Immer stärker dringen Methoden in den Vordergrund, die bedingt durch die Entwicklung leistungsfähiger Rechnersysteme
und Softwareprodukte den Produktentwicklungszyklus maßgeblich beeinflussen und auch verändern. Forderungen nach
stärkerer Berücksichtigung von Qualität, Design, Umwelt und Kosten während der Produktentwicklung rücken zunehmend
in den Vordergrund.
Die Produkt- und Prozessentwicklung in verteilter Umgebung unter Nutzung verschiedener CAx-Werkzeuge erfordert eine
strukturierte Datenhaltung und Datenkommunikation. Hierzu werden Produktmodelle erstellt und Modellierungsstrategien
erarbeitet, um auch unter diesen Bedingungen konsistente Produkt- und Produktionsdaten zu gewährleisten.
Für die Lehre ergibt sich daraus, dass neben den klassischen Inhalten vermehrt Wissen über die
Konstruktionssystematik und insbesondere die Anwendung der rechnergestützten Werkzeuge (CAD, CAE, etc.)
vermittelt werden muss.
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